„Saisonkalender – wozu soll der gut sein? In meinem Supermarkt gibt es schon im Februar Erdbeeren!“ Diese kommen aus Ägypten oder Neuseeland zu uns und haben eine noch weitere Reise hinter sich, als die im Sommer importierten, spanischen Leckerbissen. Was wohl die Umwelt davon hält? Und warum ist das für Sie und Ihre Diät relevant?

Wir haben das Glück in Saus und Braus zu leben. Ja – auch, wenn es uns manchmal nicht so erscheint. Avocado, Banane, Zitrone, Wassermelone, Kiwi, Mandarine… Die Liste kann immer weiter gehen. Im Supermarkt und auf dem Wochenmarkt finden wir zu jeder Jahreszeit Paprika, Aubergine und Brokkoli. Vieles davon wächst entweder gar nicht oder nur saisonal im deutschen Klima. Oft werden die Lebensmittel aus Nachbarländern oder von wärmeren Kontinenten importiert. 2015 hat Deutschland 155 000 Tonnen Erdbeeren geerntet, trotzdem importierten wir zusätzlich 91 000 Tonnen aus der EU, sowie 3 000 Tonnen aus Ägypten und Marokko. Mengen, die nur schwer zu fassen sind.

Ein Import hängt mit langen LKW-Fahrten oder Flugzeugtransporten zusammen, die die Umwelt durch den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid (CO2) belasten.  Dadurch werden der Treibhauseffekt und die damit zusammenhängende globale Erwärmung voran getrieben. Wer also bald bereits im Januar Erdbeeren aus seinem Garten ernten will – bitte, der soll sich die spanischen Früchte schmecken lassen. Und das ist nur ein Aspekt von vielen, der mit einer Produktion im Ausland einhergeht.

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Was bedeutet das für mich?

Sie beeinflussen durch Ihren Einkauf nicht nur den Import verschiedener Lebensmittel, sondern tun sich mit dem Obst und Gemüse selbst vielleicht nicht so viel Gutes, wie Sie denken. Geerntetes Obst und Gemüse verliert stetig an Vitaminen und Mineralstoffen. Der Stoffwechsel der Pflanze läuft weiter, trotz Trennung von der Mutterpflanze. Dadurch kommen keine neuen Nährstoffe nach und die Frucht verbraucht die Inhaltsstoffe, die sie inne hat. In welchem Umfang das passiert, kommt ganz auf das Lebensmittel und die umgebenden Faktoren an. Dieser Vorgang ist vergleichbar mit einem Menschen, der ohne etwas zu essen und zu trinken, beginnt zu laufen. Er verbrennt Energie bis der Körper irgendwann so erschöpft ist, dass er aufgibt.  Was dann aus Ägypten, Neuseeland und Co. noch übrig bleibt, landet gegebenenfalls auf unseren Tellern.

Hier ein Tipp: Informieren Sie sich, wann welche Lebensmittel Saison haben. Achten Sie beim Einkauf auf die Regionalität.  Zu kälteren Jahreszeiten oder bei Produkten, die immer importiert werden, achten Sie auf einen bewussten Einkauf und Verzehr.

Ganzjährig aus Deutschland

Folgendes Obst und Gemüse ist entweder Lagerware oder ganzjährig aus reguliertem Anbau verfügbar: Apfel, Chicorée, Chinakohl, Kartoffel, Möhre, Porree, Rettich, Rote Bete, Rotkohl, Sellerie, Weißkohl, Wirsing, Zwiebel, Feldsalat oder Rucola. Das bedeutet, dass diese Lebensmittel das Klima gar nicht oder nur gering belasten. Achten Sie auch hier immer auf das Schild, das auf die Herkunft hinweist, denn auch diese Lebensmittel werden unter Umständen zusätzlich importiert.

Unsere Empfehlungen für den Saisonkalender im Frühjahr:

Der Winter ist noch nicht ganz überwunden und die Sonne hat sich auch noch nicht so richtig gezeigt. Einige Obst- und Gemüsesorten brauchen genau dieses Spiel zum Beginn des Wachstums, um sich dann mit den ersten richtig warmen Sonnenstrahlen in ihrer vollen Pracht zu zeigen. Bevor also die Sommer-und-Beeren-Zeit wieder voll durchstartet, kommen hier unsere Tipps für den Saisonkalender im Frühjahr…

Saisonkalender Gemüse

Ja,  Rhabarber ist ein Gemüse. Die rot-grünen Stangen kann man bei uns zwischen April und Juni ernten. Manche Bauern pflanzen ihren Rhabarber unter wärmendem und schützendem Vlies an, welchen man dann eventuell auch schon im März genießen kann.  Früh geernteter Rhabarber kann milder sein, als zum Ende der Erntezeit. Rote Stangen sind generell süßer, als grüne. Rhabarber sollten Sie nur gegart verzehren, weil sich die darin enthaltene Oxalsäure durch den Erhitzungsprozess verringert und der Rhabarber dadurch bekömmlicher wird.

Tipp: Der Verzehr von Rhabarber ruft manchmal ein „pelziges“ Gefühl auf den Zähnen hervor. Das entsteht, weil die Oxalsäure den Zahnschmelz angreift und die Zahnoberfläche aufraut. Dem wirkt der Körper dann von ganz allein wieder entgegen. Aber Achtung: 30 Minuten lang nach dem Essen nicht die Zähne putzen. Das würde die Zahnoberfläche schädigen.

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Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen, jede Erbse einen Knall. Von Ende Mai bis September knallt es wieder regional. Erbsen können nun aus ihrer Hülle befreit und verzehrt werden. Garen Sie die grünen Hülsenfrüchte mit Wasser bedeckt etwa zehn bis 15 Minuten. Mit etwas Zucker im Wasser behalten die Erbsen ihre leuchtende Farbe.

Tipp: Hülsenfrüchte lösen, aufgrund der enthaltenen Ballaststoffe, manchmal Blähungen aus. Dagegen hilft Kümmel, Fenchel oder Anis entweder direkt im Gericht zu verarbeiten oder anschließend als Tee zu trinken.

Saisonkalender Salat

„Grün, grün, grün sind alle meine Blätter. Grün, grün, grün ist alles, was ich mag.“ Ab Mai bis in den Oktober hinein kann man wieder viele grüne Köpfe an den Marktständen sehen. Eisberg, Feldsalat, Rucola oder Romana sind nicht nur super Lieferanten für Mineralstoffe und Vitamine, sondern auch so kalorienarm, dass man, so viel man mag, davon essen kann.  Aber muss es immer nur grün sein? Nein! Der rote Raddichio oder der fast weiße Chicorée sind Sorten, die regional erhältlich sind und nicht nur eine andere Farbe auf den Teller bringen. Die Salate der sogenannten Zichorien-Gewächse liefern bestimmte Bitterstoffe, die stoffwechselfördernd wirken können. Die rote Färbung kommt unter anderem durch sogenannte Anthocyane, sekundäre Pflanzenstoffe, denen eine entzündungshemmende und gefäßschützende Wirkung nachgesagt wird.

Tipp: Bei besonders bitteren Sorten können Strunk und dicke Blattrippen entfernt werden. Mischen Sie bitteren Salat mit weiteren Salatsorten. Das mildert den Geschmack.

Saisonkalender Obst

Die Erdbeerzeit fängt im Mai wieder an! Die ersten Früchte des Jahres begrüßen die wärmenden Sonnenstrahlen noch unter ihrem schützenden Vlies. Wenn es dann konstant warm genug ist, reifen die Erdbeeren bis Ende Juli in unserer Region. Ende Mai können die ersten roten Vitalstofflieferanten geerntet werden.  Die Erdbeere enthält viel Vitamin C (mehr als bei der Zitrone, aber weniger als bei der Paprika), Ballaststoffe (regen die Verdauung an), Folsäure (wichtig v.a. für Schwangere),  Calcium, Kalium, Eisen, Zink und Kupfer (Mineralstoffe, die der Körper für alltägliche Stoffwechselprozesse benötigt) und Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe, die dabei helfen können Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen). Bereits 200 g Erdbeeren täglich können den Bedarf an einigen Vitaminen und Mineralstoffen decken.

Tipp: Weil die Erdbeere ein Sensibelchen ist, sollten Sie die Frucht bald nach der Ernte verzehren. Falls Sie sie doch lagern möchten, hält die Frucht ungewaschen bis zu zwei Tage im Kühlschrank.

Fast hätten wir den Spargel vergessen!

Das Saisongemüse schlechthin! Von April bis Juni kann dem weißen und grünen Stangen gefrönt werden. Spargel gibt es überall in Deutschland. Wo er am besten schmeckt? Bei dieser Frage gehen beste Freundschaften auseinander. Ob nun herb, fein, süß oder bitter… Hauptsache mit Sauce hollandaise, oder?

Tipp: Probieren Sie Spargel auch mal anders. Lassen Sie sich von unseren leckeren Diät-Rezepten inspirieren!

Bei so viel heimischen Genuss fällt es gar nicht schwer, sich überwiegend saisonal zu ernähren und somit nicht nur sich seltbst sondern auch der Umwelt etwas Gutes zu tun.