Ob mies oder herzig – Muscheln gibt es in allen Farben, Formen und Größen. Sie sind sowohl in den Weltmeeren beheimatet, als auch in Flüssen und in Seen. Muscheln sind Weichtiere, die von zwei schützenden Kalkklappen umschlossen sind. Als Wasserfilter sind sie ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Die Schalen werden gern als Urlaubssouvenir mit nach Hause genommen und das weiche Innenleben dient als Gaumenschmaus. Erfahren Sie hier, was in der rauen Schale steckt und was Sie beim Verzehr beachten sollten…
Muscheln – kleine Kraftpakete
Muschelfleisch wird in vielen Ländern als Beilage oder Spezialität gegessen. Zu den essbaren Muschelarten gehören Miesmuscheln, Herzmuscheln, Jakobsmuscheln und die “königliche” Auster. Austern und Miesmuscheln stammen oft aus Zuchtanlagen in Spanien oder den Niederlanden. Jakobsmuscheln sind hingegen im Mittelmeer heimisch und werden daher bei uns häufig als tiefgefrorenes Muschelfleisch angeboten. Außerdem findet man im Handel verschiedenenartiges Muschelfleisch konserviert in Dosen oder Gläsern. Muschelfleisch enthält hochwertiges Eiweiß, Omega-3-Fettsäuren, Mineralstoffe und wenig Kohlenhydrate. Außerdem sind verschiedene Spurenelemente wie Jod, Zink, Selen und Eisen zu finden, wie auch das lebenswichtige Vitamin B 12. Somit sind Sie eine wertvolle Ergänzung für einen abwechslungsreichen Speiseplan.
Auch während einer Abnahme können Muscheln ab und an den Speiseplan bereichern und für eine Extraportion Eiweiß sorgen. So können Sie beispielsweise einen knackigen Salat mit den Meerestieren verfeinern, oder auch eine schmackhafte Pastasauce zubereiten, die Urlaubserinnerungen weckt.
Muschelsaison – nur in den Monaten mit „R“?
Ob im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt oder im Restaurant: in Deutschland dürfen grundsätzlich nur verzehrfähige Lebensmittel in den Verkehr gelangen. Aufgrund der modernen Kühlkette ist dies heutzutage auch kein Problem mehr. Eine geläufige Meinung ist, dass man Muscheln nur in den Monaten des Jahres essen darf, die ein “R” im Namen tragen. Was genau steckt dahinter? In den Sommermonaten bei steigenden Wassertemperaturen, vermehrt sich das Plankton, von dem sich Muscheln ernähren. Dadurch kann sich, als Stoffwechselendprodukt bestimmter Algen, das Nervengift Saxitoxin in dem Muschelfleisch anreichern. Dies kann zur sogenannten „Muschelvergiftung“ führen, da das Gift auch durch das Garen nicht zerstört wird. Da die meisten Muscheln heute allerdings in speziellen Meerwasserbecken gereinigt werden, bevor sie in den Handel gelangen, besteht keine Vergiftungsgefahr mehr. Allerdings ist die Geschmacks-Qualität von Muscheln im Sommer häufig schlechter, da die Muscheln im Sommer ablaichen, wodurch sie magerer sind und nicht so gut schmecken. Die beste Zeit für den Muschelgenuss bleiben daher die Monate mit “R”.
Worauf muss man bei der Zubereitung achten?
Bei Muscheln ist Frische oberstes Gebot. Muscheln neigen wegen des hohen Eiweiß- und Wassergehalts dazu, schnell zu verderben. Wenn sie fischig oder nach Ammoniak riechen, anstatt nach Meerwasser, sollten sie nicht mehr verzehrt werden. Ein Zeichen von Frische ist, dass die Muschel geschlossen ist. Rohe offene oder beschädigte Exemplare sollten vor dem Verzehr aussortiert werden. Auch die Exemplare, die sich nach dem Garen nicht geöffnet haben, sollten Sie aussortieren und wegwerfen – sie sind ungenießbar!
Ganz frische Muscheln aus der Nordsee kann man sogar roh verzehren, am besten mit etwas Zitronensaft und Pfeffer bestreut. Vor allem die Auster wird roh und lebend genossen. Besondere Vorsicht ist allerdings bei Exemplaren aus dem Mittelmeer geboten. Hepatitis-A-Viren können über menschliche Fäkalien ins Meer gelangen und sich in den Tieren anreichern. Wenn die Muscheln nicht ausreichend erhitzt werden, kann die Krankheit übertragen werden. Um die Infektion mit den Hepatitis-A-Erregern zu vermeiden, sollten Muscheln mindestens fünf Minuten kochen und weitere fünf Minuten ziehen. Wichtig: Erst wenn Muscheln über mehrere Minuten bei 85 bis 100 Grad Celsius gekocht werden, werden die Viren durch die Hitze zerstört.
Wenn man sich dieser kleinen “Gefahren” bewusst ist, steht einem ausgiebigen Muschelgenuss nichts im Wege.
Das VidaVida-Team wünscht Guten Appetit!