Zucker ist ein Dickmacher – das ist nichts Neues. Trotzdem ist ein Leben ohne Zucker für fast alle von uns vollkommen unvorstellbar. So entsteht für jeden, der abnehmen möchte, ein Konflikt zwischen süßem Genuss und erfolgreicher Abnahme. Wir zeigen Ihnen das richtige Zucker-Maß…
Vielleicht schaffen Sie es, auf den Löffel Zucker im Kaffee zu verzichten und auch Süßigkeiten stehen zu lassen, doch wer meint, somit keinen Zucker zu konsumieren, irrt. Zucker ist in vielen Produkten enthalten denen man es auf den ersten Blick nicht ansieht. Das kennen wir beispielsweise vom Ketchup. Doch steht hier immerhin „Zucker“ unverkennbar in der Zutatenliste. Oft versteckt sich der süße Dickmacher aber unter Pseudonymen und macht es uns Verbrauchern schwer, ihn als Zucker zu erkennen.
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Warum ist Zucker ein Dickmacher?
Zucker macht nicht nur aufgrund der enthaltenen Kalorien dick (4 kcal pro Gramm), sondern hauptsächlich durch die Stoffwechselreaktionen, die der Zuckerkonsum hervorruft. Wie bei anderen Energielieferanten auch, kann ein Zuviel dazu führen, dass die überschüssige Energie in Fett umgewandelt und entsprechend in den Fettdepots gespeichert wird. So wird er im wahrsten Sinne zum Dickmacher. Aber: Wenn Zucker in den Blutkreislauf gelangt, wird das Hormon Insulin ausgeschüttet. Dieses sorgt dafür, dass Zucker von den Körperzellen aufgenommen werden kann, um so den Blutzuckerspiegel abzusenken. Dabei schießt dieser Mechanismus jedoch über sein Ziel hinaus: Nach einer zuckerreichen Mahlzeit (bzw. sogenannten einfachen Kohlenhydraten) steigt der Blutzuckerspiegel vergleichsweise schnell an, Insulin reguliert diesen Anstieg und der Blutzucker fällt schnell sehr stark ab. Dieses schnelle Absinken ruft erneut Hunger auf Süßes hervor. Ein Teufelskreis also, der langfristig Übergewicht begünstigt und Zucker zu einem wahren Dickmacher werden lässt. Das kann bis hin zu einem Diabetes Mellitus führen.
Welche Zuckerlebesmittel sind besondere Dickmacher?
Wenn man den Stoffwechselweg betrachtet, ist Zucker nicht immer gleich ein Dickmacher. Je mehr Zucker wir essen und je schneller dieser ins Blut gelangt und die Insulinantwort auslöst, desto mehr schadet er unserer Figur. Wird Zucker aber von Fett, Eiweiß oder Ballastsoffen begleitet, fällt die Insulinreaktion weniger stark aus. Die sogenannte glykämische Last eines Lebensmittels ist entscheidend. Wer abnehmen möchte, sollte daher besonders bei folgenden Lebensmitteln Vorsicht walten lassen: Süßigkeiten, die hauptsächlich aus Zucker bestehen (z.B. Gummitiere, Zuckerwatte, Bonbons etc.), zuckerhaltigen Produkten in Kombination mit Weißmehlprodukten (z.B. süßer Brotaufstrich auf Weißbrot, Kuchen, Gebäck etc.) und zuckerhaltigen Getränken (z.B. Limonaden, Säften etc.).
Sollte man während einer Diät auch auf Obst verzichten?
Nein, bitte nicht auf Obst verzichten! Obwohl Obst je nach Sorte mehr oder weniger Zucker enthält – hauptsächlich in Form von Fruchtzucker – stecken auch reichlich Ballaststoffe darin, die ein schnelles Auf und Ab des Blutzuckerspiegels verhindern. Obst darf und soll auch während einer Diät gegessen werden und kann eine gute Alternative zu Süßigkeiten sein. Obst zählt also definitiv nicht zu den zuckerreichen Dickmachern und ist wegen seiner wertvollen Inhaltsstoffe dringend empfohlen. Nach Möglichkeit sollten Sie sogar bis zu 2 Obst-Portionen am Tag essen.
Welche Gefahr bergen zuckerhaltige Getränke?
Sie sind besonders tückisch, da der Zucker noch schneller ins Blut gelangt, als über feste Nahrungsmittel. Außerdem sind Getränke schnell „hinunter gespült“, somit hat man schnell mehr Kalorien aufgenommen als erwartet. Fruchtsäfte und Smoothies enthalten zwar viele gesunde Inhaltsstoffe, aber auch Zucker und sind somit Dickmacher. Figurfreundlich ist gesunder Saft also nur in Form einer dünnen Schorle.
Kaffee und Tee haben praktisch keine Kalorien, doch können sich die vermeintlich kleinen Löffel Zucker oder Honig schnell summieren und wahre Dickmacher werden. Vier Tassen Kaffee am Tag sind schnell getrunken. Geben Sie jedesmal einen Teelöffel Zucker (jeweils 20 kcal) hinein, macht das schon 80 kcal pro Tag. Bezogen auf eine Woche sind Sie dann bei 560 kcal, das entspricht schon etwa zwei Hamburgern (je 290 kcal) oder zwei Stückchen Napfkuchen (je 280 kcal). Es lohnt sich also, mit Bedacht zu süßen und sich der Kalorien bewusst zu sein. Denn er mag auf den ersten Blick nicht so aussehen, jedoch kann auch der Teelöffel Zucker in der Summe bald zu einem Dickmacher werden.
Sind Süßstoffe eine Alternative?
Zuckerersatzstoffe/Süßstoffe können tatsächlich eine Alternative zu Zucker sein. Häufig wird zwar behauptet, Süßstoff verursache Heißhunger, doch dies ist nicht wissenschaftlich belegt. Es bleibt also Einstellungssache, ob man künstliche Süßstoffe verwenden möchte oder nicht. Allerdings gilt für künstlich hergestellte Süßstoffe das Prinzip sie sparsam einzusetzen, um den Körper nicht an eine hohe „Süßschwelle“ zu gewöhnen. Natürliche Süßungsmittel (Dicksäfte, Honig etc.) oder daraus gewonnene Süßstoffe wie Stevia-Produkte, können alternativ zum Dickmacher Haushaltszucker verwendet werden, erfüllen aber nicht immer die gleichen Aufgaben wie Zucker (z.B. Volumen bei Kuchen).
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