Nüsse sind ein leckerer Snack – auch während einer Diät. Wir stellen Ihnen verschiedene Sorten und deren gesundheitliche Vorzüge vor. Lernen Sie die einzelnen Nuss-Sorten besser kennen.
Walnüsse
Ursprünglich stammt die Walnuss aus Persien, heute sind die USA das Hauptanbaugebiet. Walnüsse werden bei uns sowohl ungeschält als auch geschält angeboten. Auch Walnussöl ist im Handel leicht zu bekommen. Eigentlich sind Walnüsse gar keine „echten“ Nüsse, sondern gehören zu den Steinfrüchten.
Walnüsse liefern ca. 665 Kalorien pro 100 g und weisen ein sehr gutes Fettsäuremuster auf. Denn hauptsächlich liefern sie mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wobei der hohe Gehalt an Linolensäure (eine Omega-3-Fettsäure) besonders hervorzuheben ist. Ebenfalls in hoher Menge ist die Aminosäure L-Arginin enthalten, die wichtig für unsere Gefäße ist. Zudem liefern Walnüsse Folsäure, Magnesium, Kalzium und Kalium in nennenswerten Mengen.
Haselnüsse
Die Haselnuss ist eine der wenigen „echten“ Nüsse, sie ist bei uns beheimatet und gilt als eine der ältesten Obstarten. In ihr stecken etwa 647 Kalorien pro 100 g und auch sie besitzt ein äußerst günstiges Fettsäuremuster. Zudem ist sie reich an Vitamin E (28 mg/100 g) und Biotin (35 mg/100 g). Die Mineralstoffe, die vermehrt in der Haselnuss vorkommen, sind Magnesium, Kupfer und Mangan.
Haselnüsse werden in vielfältiger Art und Weise angeboten, z.B. ungeschält, geschält, geröstet, gemahlen usw. Sie sind eine wichtige Zutat in der Süß- und Backwarenindustrie, aber auch beliebt in Müsli und Milchprodukten wie Joghurt, Quark und Eis.
Erdnüsse
Hier haben wir es wieder mit einer Nuss zu tun, die gar keine ist: Erdnüsse sind Hülsenfrüchte! Wie ihre Verwandten ist auch die Erdnuss ballaststoff- und eiweißreich. Erdnüsse liefern 570 Kalorien pro 100 g, geröstete Erdnüsse ca. 588 Kalorien/100 g. Erdnüsse sind gute Lieferanten für Folsäure (169 Mikrogramm/100 g). Außerdem enthalten sie viel Vitamin E, Biotin, Kalium und Magnesium. Die Aminosäure L-Arginin ist in der Erdnuss ebenfalls reichlich vorhanden.
Erdnussöl besticht durch seinen Reichtum an der essentiellen Fettsäure Linolsäure. Die Erdnuss stammt aus Südamerika, wird heute auch u.a. in China, Indien, USA und Zentralamerika, Indonesien und Afrika angebaut. In vielen Anbauländern ist sie Teil vieler traditioneller Rezepte.
Bei uns ist sie besonders beliebt als gerösteter und gesalzener Snack, aber auch als Zutat vieler Süßwaren, z.B. Schokoriegel. Verarbeitet wird sie neben Öl zu Erdnussbutter oder salzigen Snacks (z.B. Flips).
Mandeln
Der Mandelbaum gehört zu der Familie der Rosengewächse, Mandeln zählen zu den Steinfrüchten. Hauptanbaugebiet sind die USA, insbesondere Kalifornien. Je nach Gehalt an Bittermandelöl unterscheidet man zwischen süßen und bitteren Mandeln, letztere enthalten Amygdalin (ein Blausäureglykosid). Seinetwegen und wegen des Aromas werden Bittermandeln nur in kleinen Mengen eingesetzt. Bei uns verbreitet ist die Süßemandel, die häufig für die Herstellung von Süßwaren, z.B. Marzipan, verwendet wird und in verschiedenen Handelsformen (z.B. gestiftet, gehobelt usw.) angeboten wird. Außerdem ist sie ein wertvoller Snack.
Mandeln liefern 577 Kalorien je 100 g und vor allem einfach ungesättigte Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren). Zudem sind Mandeln reich an Kalzium, Vitamin E, Vitamin B2, Folsäure, Magnesium und Mangan. Darüber hinaus sind reichlich Ballaststoffe enthalten.
Cashewkerne
Die Cashewnuss stammt aus Südamerika, heute wird sie hauptsächlich in Indien, Brasilien, Vietnam, Indonesien und Afrika angebaut. Sie wird zu den Steinfrüchten gezählt und liefert etwa 569 Kalorien pro 100 g. Sie ist die magnesiumreichste Nuss und liefert außerdem Kupfer, Zink und B-Vitamine, vor allem Biotin. Im Vergleich zu anderen Nüssen enthält sie wenig Fett. Cashewkerne kommen geschält (und geröstet) in den Handel, da die Samenschale hart und giftig ist. Sie sind oft in Nussmischungen zu finden, können aber auch sehr gut für Reisgerichte und Gebäck verwendet werden. Das aus der Cashewnuss gewonnene Öl gilt als sehr hochwertig.
Macadamianüsse
Auch sie zähen zu den Steinfrüchten und sind keine „echten“ Nüsse. Der Macadamiabaum gehört zu den Silberbaumgewächsen, der auf der südlichen Halbkugel der Erde beheimatet ist. Die Nuss wurde 1857 von dem deutschen Pharmazeut Ferdinand Müller in Australien entdeckt. Müller benannte seine Entdeckung nach dem Naturforscher John MacAdam (1827-1865).
Die Macadamianuss hat mit 73% den höchsten Fettgehalt unter den Nüssen, wobei der größte Teil (ca. 80%) einfach ungesättigt und damit sehr gesund ist. Der Kaloriengehalt liegt somit bei 718 Kalorien pro 100 g. Zudem ist sie reich an Kalzium, Kalium und Vitaminen des B-Komplexes. Die Nüsse werden in der Regel geschält angeboten, da aufgrund der sehr harten Schale das Knacken der Nuss maschinell erfolgt. Geröstet dient sie als Knabberei, wird aber auch in Süßspeisen (z.B. Eis) und Backwaren verwendet. Macadamiaöl wird in der Kosmetikindustrie sehr geschätzt.
Aufgrund des aufwendigen Anbaus gelten Macadamianüsse als die edelsten Nüsse, weshalb die Macadamianuss häufig als die „Königin der Nüsse“ bezeichnet wird.
Pekannüsse
Der aus Nordamerika stammende Pekannussbaum gehört zu der Familie der Walnussgewächse. Hauptanbaugebiete sind die USA und Australien. Aus botanischer Sicht werden die Nüsse zu den Steinfrüchten gezählt. Die Pekannuss verdankt ihren Namen den Indianern, die sie übersetzt „krachende Nuss“ nannten, da die Hülle der Nuss bei der Reifung aufspringt.
Mit einem Fettgehalt von etwa 72% gehören sie zu den fettreichen Nüssen. Der größte Teil der enthaltenen Fettsäuren ist einfach ungesättigt. Aufgrund des hohen Ballaststoffgehalts werden jedoch vermutlich nicht alle Fettsäuren beim Verzehr aufgenommen. Der Kaloriengehalt liegt bei 703 Kalorien je 100 g. Pekannüsse liefern außerdem viel Magnesium, Zink, Kupfer und Mangan, sowie Vitamine des B-Komplexes (besonders B1) und Vitamin E.
Hierzulande finden wir Pekannüsse häufig in Nussmischungen, als geschälte Kerne und in Back- und Süßwaren (z.B. Eis).
Paranüsse
Der Paranussbaum ist in Südamerika beheimatet und wächst in den dortigen Regenwäldern. Die Nüsse werden nicht in Plantagen angebaut, sondern stammen aus Wildsammlung. Die eigentliche Nuss befindet sich in einer dreikantigen, harten Schale. 10 – 40 Stück davon stecken wiederum in einer beinahe runden, hartschaligen Kapselfrucht von ca. 30 cm Durchmesser und einem Gewicht von etwa 3 Kilogramm. Nach der Ernte müssen die Nüsse zunächst aus ihrer Hülle befreit werden, anschließend werden sie mit Heißluft getrocknet.
Ebenso wie die Pekannuss und die Macadamianuss gehört auch die Paranuss zu den kalorienreicheren Nüssen. Sie liefert ca. 673 Kalorien pro 100 g und bis zu 67% Fett. Darunter ist die essentielle und sehr gesunde Linolsäure reichlich vertreten. Außerdem ist der Gehalt an Kalzium bemerkenswert, weiterhin sind die Mineralstoffe Selen, Magnesium, Eisen, Kupfer und Kalium in größeren Mengen enthalten, sowie die Vitamine B1 und Biotin. Auch die Aminosäure L-Arginin ist in größeren Mengen vertreten.
Bei uns sind die Nüsse geschält und ungeschält im Handel zu finden. Außerdem werden sie geröstet, gesalzen oder in Süßwaren verarbeitet (z.B. Schokolade, Eis).
Pistazien
Sie stammen aus Syrien und dem Iran und gehören zu den Steinfrüchten. Die Kerne sind von einer holzigen Schale umgeben. Diese wiederum ist von einer grünen Hülse umschlossen, die sich rot färbt, wenn die Pistazie reif ist. Die Schale des Kerns öffnet sich in der verschlossenen Hülse.
Pistazienkerne weisen einen Fettgehalt von ca. 50% bei einer äußerst günstigen Fettsäureverteilung auf und liefern etwa 20% Eiweiß. Etwa 612 Kalorien pro 100 g stecken in den Früchten. Pistazien besitzen den höchsten Kaliumgehalt aller Nüsse. Reichlich enthalten sind auch die Mineralstoffe Eisen, Magnesium und Kupfer, sowie die Vitamine B1 und Biotin. Darüber hinaus enthalten sie die sekundären Pflanzenstoffe Phytosterole, die den Blutfettspiegel senken können und Dickdarmkrebs vorbeugen können.
Im hiesigen Handel werden Pistazien meistens ungeschält, geröstet und gesalzen angeboten, oder aber geschält und gehackt als Backzutat. Auch als Wurstzutat finden Pistazien bei uns Anklang.
Pinienkerne
Sie wachsen in den Zapfen des Pinienbaums, einer Kiefer. Die Zapfen brauchen etwa drei Jahre bis sie sich vollständig entwickelt haben, ein Zapfen enthält 120 Samen – die Pinienkerne. Erstmals erwähnt wurde die Pinie von Homer, zu seiner Zeit wurden Pinienkerne gegen Magenbeschwerden, Nierenleiden und Tuberkulose eingesetzt.
Heute finden sie Verwendung als Snack, Back- und Kochzutat in der mediterranen Küche, sowie in der türkischen und arabischen Küche beispielsweise in Reisgerichten. Bei uns findet man Pinienkerne geröstet und ungeröstet im Handel. Sie liefern ca. 674 Kalorien pro 100 g und einen Fettgehalt von 60%. In großer Menge enthalten sie die für die Gesundheit bedeutende Alpha-Linolensäure (eine Omega-3-Fettsäure). Zudem sind sie reich an Eisen, Kupfer, Magnesium, Vitamin B1 und Biotin.
Pinienkerne enthalten eine relativ große Menge an Phytosterolen (141 mg/100g), dieser sekundäre Pflanzenstoff kann in großen Mengen (etwa 2 g pro Tag) den Spiegel des Gesamtcholesterins und des „schlechten“ LDL-Cholesterins senken, sowie vor Dickdarmkrebs schützen. Auch wertvolles Eiweiß ist in Pinienkernen enthalten, besonders Vegetariern und Veganern sei daher empfohlen, ihre Speisen mit Pinienkernen aufzuwerten und so ihre Eiweißversorgung zu verbessern.
Kokosnüsse
Die Kokosnuss ist eine Steinfrucht, die bis zu 1 Kilogramm schwer werden kann. Sie kann vielseitig verwendet werden, z.B. sind Kokosmilch und -raspeln Bestandteil exotischer Gerichte. Sie bereichern aber auch Desserts und Backwaren. Kokosnüsse sind natürlich auch pur genossen eine Köstlichkeit. Die Nüsse sind reich an Biotin und Mangan.
Aus ernährungsphysiologischer Sicht nimmt die Kokosnuss in der Reihe der Nüsse eine Sonderstellung ein: Obwohl sie mit einem Fettgehalt von 36,5% sogar weniger Fett liefert als andere Nüsse, ist die Kokosnuss nur ab und zu in nicht allzu großen Mengen empfehlenswert. Denn sie enthält hauptsächlich gesättigte Fettsäuren, die nicht so günstig für unser Herz-Kreislauf-System sind. Besonders Menschen, die einen erhöhten Cholesterinspiegel haben, sollten wenig Kokosprodukte verzehren, dies gilt auch für Kokosfett, das häufig zum Braten und Frittieren verwendet wird.
Kokosöl wird auch in Süßwaren, Margarine, sowie in Kosmetikprodukten z.B. Shampoo und Seife verwendet.
Im Inneren der Kokosnuss befindet sich das Kokoswasser, das als Bestandteil von Wellness-Drinks im Handel zu finden ist. Wenn Sie eine frische Kokosnuss kaufen möchten, empfiehlt es sich, die Nuss zu schütteln, denn das Wasser wird während der Reife in Fruchtfleisch umgewandelt. Ist dies vollständig geschehen, schmeckt das Kokosfleisch seifig. Kokosmilch, die wir in Dosen kaufen können, wird aus dem Fruchtfleisch industriell hergestellt, sie ist also kein Naturprodukt. Kokosmilch liefert ca. 192 Kalorien pro 100 g und wird gern in Suppen, Soßen und Cocktails verwendet.